Schlussfolgerungen

Was heisst Türk?
Band I
Türk als historische Volksbezeichnung
 
Schlussfolgerungen
 
start: 09 decembre 2016, up-date: 09 decembre 2016
 
 
Schlussfolgerungen

Spätestens die Orchon-Inschriften im 8. Jahrhundert liefern uns den Nachweis, dass es in Zentralasien eine bestimmte Sprache gegeben hat. Da diese Sprache eine gewisse grammatische Reife zeigt, können wir annehmen, das ihre Wurzeln noch ein paar Jahrhunderte zurück gehen.

Wir könnten sagen: „Na und? Eine der an die 500 asiatischen Sprachen“. Nur, die Nomaden, die diese Sprache sprechen, waren auch Reiter und Krieger. Mit der Zeit verbreitete sich diese Sprache in einem sehr großen geographischen Gebiet. Aus denselben Wurzeln bildenden sich mehrere Sprachzweige/Dialekte. So entstand eine eigene Sprachfamilie.

Diese Sprachen existierten in ihrem Verbreitungsgebiet neben den anderen Sprachen, und bekamen niemals die Bedeutung von Persisch oder Griechisch als Lingua Franca.
Die Nomaden wurden mit der Zeit teilweise sesshaft und gründeten viele verschiedene politische Objekte. Jedoch werden diese Dialekte sehr selten, wie bei den Ausnahme Karahaniden, offizielle Sprache der politischen Gebilde.

Aus diesen Wurzeln stammende Sprachen/Dialekte machten viele Metamorphosen durch und ihre Extensionen existieren heute noch immer.

Also, es gab historisch gesehen eine bestimmte Sprachfamilie mit verschiedenen Sprachzweigen und Dialekten.
Jedoch kam damals kein Stammesmitglied auf die Idee, sämtliche Dialekte gemeinsam als eine Sprache zu sehen. So wurden diese Dialekte historisch nach den Stämmen benannt, die diese sprechen.
Die Stämme, die einen Zweig dieser Sprachfamilie sprachen, bekämpften einander. Es gab keinen Stamm, der sich „Türk“ nannte. Es gibt nur Stammesidentität. Die Sprachverwandtschaft war niemals im Stande, eine nationale Einheit zu verursachen.

Die Völker, die diese Sprachen sprachen, stellten keine Rasse oder ethnische Einheit dar: Denn die Sprachen sind anlernbar.

Das ein „Türk“ ähnliches Wort in den Orchon-Inschriften vorkommt, ist eine Tatsache. Ob das als „Türk, Türük oder Török, usw.“ ausgesprochen wurde, wissen wir nicht. Ein ähnliches Wort kommt auch bei dem Wörterbuch von Mahmud vor.
Jedoch ist das Wort ein Adjektiv, welches manche positiven Eigenschaften ankündigt. So wurde es von den Auftragsgeber der Orchon-Inschriften für sich selbst beansprucht.

Damals nannte niemand die erwähnte Sprachfamilie als „Türkisch“. Die Sprachen dieser Sprachfamilie, welche in der Geschichte namenlos blieben, wurden im 19. Jahrhundert von den westlichen Wissenschaftlern als „Turksprachen“ benannt.

Das Wort Türk wurde aber niemals als Eigenbezeichnung von einem politischen Gebilde verwendet. Eine "türkische" Einheit existierte in der Geschichte niemals.

Es gibt bis zur Proklamation der Republik der Türkei kein Volk, keine Nation, keine Rasse, keinen Staat, kein Fürstentum, nicht einmal einen Stamm, der sich mit der Eigenbezeichnung „Türk“ nannte.

Die Ausdehnung des Begriffes "Turksprachen" seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Völkerbezeichnung auf einen historischen Zeitraum von 1200 Jahren und auf ein geographisches Gebiet, welches die halbe Welt umfasst, ist mehr als fragwürdig.

"Turkvölker" ist eine ideologische Erfindung der Rassentheoretiker.